Die kurze Geschichte von Kartal

Die Großgemeinde Kartal ist in der nordöstlichen Grenze vom Komitat Pest. Kartal ist 40 Km nordöstlich von Budapest und hat fast 6000 Einwohner. Die Tatsache, dass sie im Rand der zwei großen Landschaften- die Ungarische Tiefebene und das Nördliche Mittelgebirge- liegt, sichert für sie eine günstige natürliche Umgebung.

Ihre günstigen Gegebenheiten wurden schon im Neolithikum ausgenutzt, wie mehrere Funde aus der Neusteinzeit zeigen, aber die Geschichte von heutigem Kartal beginnt mit der Landnahme. Der tatsächliche Führer des im Doppelfürstentum lebenden Ungartums war der Führer Arpad; Kurszan betätigte sich als sakraler, göttlicher Führer, er war der Ahn des Kurszan- Kartal Geschlechtes. Der Name dieses Geschlechtes wurde im Namen von Kartal erhalten. Das Wort hat türkischer Ursprung und bedeutet den Adler. Ihre erste mittelalterliche Erwähnung stammt aus 1263, wo „Kurthol“ geschrieben war.

Kartal war in der früheren Arpadenzeit eine bedeutende Siedlung, ein Geschlechtszentrum mit Kirche; in der späteren Jahrhunderten die Mitglieder von Kartal Geschlecht sanken in die kleinadlige Reihe und demzufolge minderte die Bedeutung der Siedlung und so wurde sie kein Platz mit Burg, also keine Stadt.

Unsere Siedlung hat sich von der Verwüstung des Taterensturms noch schnell erholt, aber die türkische Ausdehnung im 16. Jahrhundert war fatal. Kartal wurde im Jahre 1541 – nach der Einnahme von Buda – ein türkischer Besitz, die Menschen lebten hier noch für ein halbes Jahrhundert, aber im Vergleich zu der christlichen Machtübung, die islame Herrschaft bedeutete ein stufenweise Rückschritt, z.B. Kleinkinder wurden für Steuer gesammelt. Während des 15 jährigen Krieges, wessen Ziel die Austreibung von Türken war, der Rest der Bevölkerung flüchtete auch, so Kartal wurde für 2 Jahrhunderte eine unbewohnte Heide.

Der neuzeitliche Aufschwung unseres Wohnortes begann seit 1784. Der Besitzer des Gebietes, der Herzog Antal Grassalkovich bevölkerte das produktive, aber unbewohnte Gebiet mit oberländischen katholischen Ungarn und Slowaken. Die auch heute häufigen Familiennamen wie z.B. Bereczki, Karácsondi, Sőregi, weisen auf die ehemaligen auslassenden Siedlungen; die auch verbreiteten Familiennamen wie z.B. Deák, Gergely, Lados, Kalcsó, Urbán setzen das voraus, dass einmal ganze große Familien kamen hier um eine neue Siedlung zu gründen. Grassalkovich rechnete wohl und die fleißigen, tief religiösen Dorfgründer und ihre Abkömmlinge erreichten eine bis zu heute dauernde dynamische Entwicklung. Diese wurden mit den Bevölkerungsangaben bezeugt. Am Anfang des 19. Jahrhunderts die Siedlung war kaum bewohnt, im Jahre 1900, 1800 Leute lebten hier, nach 100 Jahren diese Zahl war 5711 und heutzutage leben fast 6000 Menschen hier. Eine positive Sache ist, dass das Bevölkerungswachstum, das bis 1980-1990 dauerte, wegen der hohen Geburtszahl in der Landesbeziehung hervorragend war.

Das Bevölkerungswachstum erforderte der Ausbau des institutionalen Hintergrundes, so seit 1858 hat Kartal eine kirchliche Schule und im Jahr 1865 wurde die Kirche zu Ehren von der Arpaden Heiligen Elisabeth geweiht. Die schnelle Bevölkerungszunahme bedeutete auch die Zerkleinerung den leibeigenen und bäuerlichen Gebieten. Zum Anfang des 20. Jahrhunderts zwei große Familien- die Familie Schossberger und die Familie Hatvani-Deutsch- besaßen das zwei Drittel der Ackererden und die Landwirte konnten sich nur in dem Rest teilen. Der größte Teil der Besitzlosen arbeitete in dem Herrschaftsgut als wirtschaftlicher Dienstbote, aber schon am Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich eine neue Broterwerbsform, das Pendeln, was bis zu heute sehr bedeutend ist. Die Leute von Kartal arbeiteten in der Bau- und Fabrikindustrie und bald bildeten sich zahlreiche Facharbeitergenerationen heraus.

Die großen Stürme des 20. Jahrhunderts konnten Kartal nicht vermeiden. Zur Zeit des ersten Weltkrieges 400 Männer zogen in die gemeinsame Armee der Monarchie ein und 30 von ihnen starben Heldentod. Während der Räterepublik 1919 die Grundbesitze in Kartal wurden kommuniziert, auf den herrschaftlichen Acker reifende Erbsen wurden von hauptstädtischen Proletarkindern im Rahmen der Pionierbewegung geerntet. Zwischen den zwei Weltkriegen wurde das Elektrizitätnetz ausgebaut, die Maria Schule mit zwei Dienstwohnungen aufgebaut, und die Babtisenkonfession baute ein Bethaus und es wurde ein Rundarzt – Umkreis gegründet.

Der zweite Weltkrieg verursachte riesengroßes Leid für unseren Wohnort. Zu dieser Zeit starben die Kartaler nicht nur auf den Fronten, sondern im Dorf auch, weil im Jahre 1944 die Kämpfe sich nährten und das Dorf wurde ein Teil der vor Budapest ausgebauten deutschen Schutzlinien. Nach drei Wochen langen Ansturm wurde das Dorf von Russen erobert, unter den Operationen wurden fast alle Wohnhäuser verletzt, mehrere Zivilisten starben, auch die Bevölkerung musste Atrozitäten von deutschen und russischen Soldaten erleiden.

In den Jahrzehnten nach 1945 war es eine gründliche Umbildung in der Inhaber- und Beschäftigungsstruktur. Noch im Jahre1945 wurden die größer als 100 Joch Grundbesitze ausgeteilt, so wurde das Kleingut herrschend. Nach dem kommunistischen Machtausbau in 1948 hat die gewaltsame Produktionsgenossenschaftgründung begonnen. Wegen der unausfüllbaren Lasten hörten Viele mit der Wirtschaftsführung auf und begonnen in der Industrie zu arbeiten. Die Revolution in 1956 beendete die Ablieferung, aber die traditionelle bäuerliche Wirtschaftsführung erneuerte sich schon nicht. Die aus der Landwirtschaft lebende Bevölkerung in Kartal wurde von der Produktionsgenossenschaft und der Staatlichen Wirtschaft- die zur Universität in Gödöllő gehörte- beschäftigt. Die industriellen Arbeiter arbeiteten in Betrieben in Budapest, Gödöllő, Iklad; in den 80-en Jahren pendelten 1900 Kartaler zwischen dem Arbeitsplatz und der Siedlung. Diese Struktur bestand bis zum Systemwechsel im Jahre 1990 fort. Die Krise der staatlichen Großindustrie erfolgte eine große Arbeitslosigkeit; die Produktionsgenossenschaft und die Staatliche Wirtschafte änderten sich auch.

Heutzutage ist ein großer Teil der Kartaler Bevölkerung als individueller Unternehmer tätig, sie arbeiten in der Holz- und Metallindustrie und in den Dienstleistungen, sie haben Geschäfte, Reparatur- und Montierenunternehmen, Friseur- und Kosmetiksalons. Um Jahrtausendwechsel ist das Pendel auch charakteristisch, nur die Richtung ist anders, sie richtet sich auf die multinationalen Firmen. In der Landwirtschaft ist die Familienwirtschaft bedeutend, sie ist besonders eine Nebentätigkeit für die älteren Menschen. Durch ihre Institutionen ist die Selbstverwaltung auch ein großer Arbeitgeber.

Unsere Siedlung ist noch heute auch eine aufnehmende Siedlung, dazu beitrugen in den letzten 20 Jahren die aus Budapest ausziehende und in Kartal ein neues Heim findende Leute. Unser gemeinsames großes Ziel ist den städtischen Rang für unsere Siedlung zu erreichen und damit die weitere Entwicklung für unsere Gemeinde zu sichern.

László Bognár